Der Wal
Schauspiel von Samuel D. Hunter
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Wie ein roter Faden zieht sich ein Aufsatz über Herman Melvilles Literaturklassiker „Moby Dick“ durch die herzzerreißende Geschichte des Online-Englischlehrers für argumentatives Schreiben. Warum, erfahren die Zuschauer*innen erst am Schluss!

Nach einer persönlichen Tragödie ist der ehemalige Universitätsprofessor Charlie auf einer Couch in Nord-Idaho gestrandet. Kontakt hat er nur zu seiner Krankenschwester, zu Elder Thomas, einem Mormonen, und seit kurzer Zeit wieder zu seiner Ex-Frau und seiner Teenager-Tochter Ellie. Der stark übergewichtige Literaturprofessor Charlie versucht, seiner entfremdeten und hasserfüllten Tochter den Weg zu einem Leben mit mehr Empathie und Anteilnahme aufzuzeigen. Er möchte sie davor bewahren, durch Verlusterfahrung, Verachtung und Frustration in eine existenzielle Abwärtsspirale zu geraten und dadurch in ihrer Gefühlswelt so eingesperrt zu werden wie er in seinem Körper.

Dass dieses schmerzlich berührende, aufwühlende wie humorvolle Stück hoch gelobt wird, liegt auch an dem ungewöhnlichen Blick des Dramatikers auf seine Figuren und an seinem Talent, auf mehreren emotionalen Ebenen komplexe Charaktere zu erschaffen, die in Erinnerung bleiben. Wie Puzzleteile verbindet er in Szenen von großer Intensität Charlies gegenwärtigen Zustand mit den zerbrochenen Beziehungen zu Personen aus seiner Vergangenheit, die sein Leben schicksalhaft mitbestimmt haben.

Auszeichnungen


Ausgezeichnet mit dem Lucille Lortel Award 2013 als bestes Stück und Gewinner des Drama Desk Special Award 2013 für einen bedeutenden Beitrag zum Theater. Torsten Münchow wurde im April 2023 in Lübeck mit dem erstmals ausgeschriebenen „Cinestar Dubbing Award“ für die Synchronisation von OSCAR-
Preisträger Brendan Fraser geehrt. Münchow arbeitete als Vorbereitung zu dem Stück eng mit Fraser zusammen.

THE WHALE, die mit drei OSCARs ausgezeichnete Verfilmung, verhalf Samuel D. Hunters Theaterstück zu internationaler Anerkennung.

Pressestimmen

„Dieses Stück ist alles andere als zurückhaltend. Es ist intensiv, witzig, anrührend
und hilft einem, sich selbst genauer unter die Lupe zu nehmen.“

DENVER Michael Mulhern, Broadway World, 26.01.2012

„Scharfsinnig und oft witzig.
[…] Erschütternd gut.“

NEW YORK Dave Cote, Time Out New York, 05.11.2012

„„Wunderschön niederschmetternd. […] Hunter […] ist ein beeindruckendes Schreibtalent.“
CHICAGO, Chris Jones, Chicago Tribune, 16.04.2013



Fotos ©  Konzertdirektion Landgraf / Porträit:  Andreas Baethe